Ergonomie am Arbeitsplatz – Teil 1

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Frau sitzt mit Rückenschmerzen beim Laptop

In kaum einer Branche kann heutzutage noch auf Computer am Arbeitsplatz verzichtet werden. Zusätzlich kommen Stress und Hektik im Arbeitsalltag dazu und dass man die meiste Zeit des Tages sitzend verbringt. Psychischer Stress und falsche Sitzhaltungen haben für die unterschiedlichsten Körperstellen oft schädliche Folgen: Kopf- und Rückenschmerzen, verspannte Schultern und Nacken, Schmerzen in den Händen oder Augenbrennen.

ERGO Arbeitsmedizinerin Dr. Claudia Greiner gibt in dieser dreiteiligen Serie Tipps für Ergonomie am Arbeitsplatz, um das Wohlbefinden zu steigern und Schäden vorzubeugen.

Teil 1: Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz

  • Am Arbeitsplatz sollten Sitz- und Tischhöhe so eingestellt sein, dass die Unterarme, waagrecht sind, Ober- und Unterarme bilden einen rechten Winkel. Die Füße berühren mit der gesamten Fußsohle den Boden, Ober- und Unterschenkel bilden ebenfalls einen rechten Winkel. Beachten Sie außerdem die Einstellung der Rückenlehne Ihres Bürostuhls, um die unterstützende Wirkung für die Wirbelsäule  zu gewährleisten und um Rückenschmerzen vorzubeugen. Bei den meisten Bürostühlen wird eine Anleitung zur korrekten Einrichtung der Rückenlehne mitgeliefert!  
  • Dynamisches Sitzen am Arbeitsplatz trägt zur natürlichen Entlastung und zur ausreichenden Durchblutung der Muskulatur und der Bandscheiben bei und fördert die Nährstoffversorgung der Bandscheiben. Darunter versteht man wechselnde Oberkörperhaltungen durch eine bewegliche Rückenlehne.
  • Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die richtige Platzierung des Bildschirms. Die Lichteinstrahlung sollte von der Seite kommen, um Blendung und Spiegelungen am Monitor zu vermeiden (und wenn möglich von der entgegengesetzten Richtung der Schreibhand kommen – sprich z. B. bei Rechtshändern von der linken Seite, da man sich sonst selbst einen Schatten macht.)
  • Die Höhe des Bildschirms muss ebenfalls individuell für den Arbeitsplatz eingestellt werden. Dabei ist zu beachten, dass die oberste Arbeitszeile (z. B. in einem Word-Dokument) maximal auf Augenhöhe, sogar eher leicht darunter, ist. Vermeiden Sie, dass Ihr Kopf stark nach hinten oder sehr nach unten geneigt ist. Der Abstand zum Bildschirm beträgt im Idealfall zwischen 50 und 75 cm. Ein kleiner Trick dazu: Die ausgestreckten Arme sollten den Bildschirm erreichen.
  • Die Tastatur sollte immer so flach wie möglich frontal vor dem Benutzer aufliegen. Empfehlenswert ist außerdem eine Auflage für die Handballen. Der ideale Abstand zwischen Tastatur und Tischkante beträgt 5 bis 10 cm, die Computermaus sollte auf gleicher Höhe sein.
  • Bei häufiger Arbeit mit Arbeitsvorlagen und Belegen bzw. Rechnungen ist ein Konzept- und Dokumentenhalter sehr empfehlenswert.
  • Die Arbeit am Laptop erfolgt am Büroarbeitsplatz idealerweise durch eine Dockingstation mit separater Computermaus und Tastatur. Eventuell kann auch ein externer Bildschirm angeschlossen werden.
  • Regelmäßige Bildschirmpausen und Erledigungen im Stehen wirken sich positiv auf Körper und Geist aus. Sorgen Sie daher unbedingt für genügend Bewegung zwischendurch und vor allem in der Freizeit. Am Arbeitsplatz sind Ausgleichs- und Augenentspannungsübungen zu empfehlen, die wir Ihnen in einem weiteren Artikel zeigen werden.