Neujahrstraditionen und -bräuche

Hände halten Sternspritzer

Wie verbringen Sie die Silvesternacht? In Österreich gibt es zahlreiche Traditionen und Bräuche, die zum Jahreswechsel zelebriert werden. Doch was bedeuten sie, wozu dienten Feuerwerke ursprünglich und welchen Unterschied gibt es zwischen dem Glücksschwein und dem Marienkäfer?

Lesen Sie hier, welche Neujahrstraditionen und –bräuche in Österreich gängig sind.

  • Wäsche abhängen. Wäsche, welche in der Silvesternacht im Haus oder in der Wohnung herumsteht, sollte laut alter Tradition schnell abgehängt werden, denn alte Seelen der Verstorbenen könnten sich darin verfangen und Unglück und Leid verbreiten. 
  • Wachsgießen. Viele kennen diesen Brauch wahrscheinlich mit Blei. Nachdem dieses sich jedoch als gesundheitsschädigend herausgestellt hat und EU weit verboten wurde, stellt Wachsgießen eine gute Alternative dar. Hierfür eignen sich auch Kerzenreste.
  • Wettervorhersage.
    Laut alten Bauernregeln steht ein klarer Silvestermorgen ohne Wind für ein glückliches neues Jahr. 

Silvester wenig Wind und Morgensonn’ gibt viel Hoffnung auf Wein und Korn.

  • Glücksbringer. Marienkäfer, Rauchfangkehrer, Hufeisen oder doch ein vierblättriges Kleeblatt? Das Verschenken verschiedener ausgewählter Figuren soll bekanntlich Glück bringen, doch achten Sie darauf den richtigen Glücksbringer zu für Ihre Liebsten zu kaufen.
    Marienkäfer: gelten als Beschützer der Kinder und sollen Kranke heilen.
    Glücksschweine: das Schwein steht als Zeichen für Fruchtbarkeit und Glück.
    Rauchfangkehrer: gelten als Glücksbringer, da sie gefürchtete Hausbrände durch angestauten Ruß verhindert haben.
    Hufeisen: gilt als Zeichen des Beschützens. Darüber, wie man das Hufeisen richtig aufhängt, scheiden sich die Geister.  Mit der Öffnung nach oben, damit das Glück nicht herausfällt oder mit der Öffnung nach unten, damit das Glück auf einen niederprasselt und als Schutz vor bösen Geistern.
    Vierblättrige Klees: gelten aufgrund ihrer Seltenheit als Glücksbringer. Echte Klees gelten nur dann als Glücksbringer, wenn sie gefunden wurden ohne zu suchen.
    Glückscent: Kupfer soll laut altem Volksglauben bösen Zauber vertreiben und die Liebeskräfte stärken. Trägt man den Glückscent in der Hosentasche soll dieser vor Betrug schützen.
  • Donauwalzer. Es gilt der Glaube, dass man mit beschwingten und fröhlichen Schritten ins neue Jahr kommt, wenn man in der Silvesternacht tanzt.
  • Silvestermenü. Es empfiehlt sich laut alter Tradition Fisch ins Silvestermenü einzubinden.Der Fisch gilt als Glücksbote. Nachdem er immer vorwärts schwimmt, dient er symbolisch als ein „Vorwärtskommer“.
  • Fischschuppe. Neben dem Silvestermenü, ist der Fisch noch Träger weiterer Traditionen. Im Speziellen der Karpfen. Eine getrocknete Karpfenschuppe in der Geldbörse soll für Geldsegen im neuen Jahr sorgen.
  • Räuchern. Das anzünden von Weihrauch oder Kräutern und das anschließende Verteilen des Rauchs im Haus oder in der Wohnung soll böse Geister vertreiben.
  • Glücksfische. Damit das Glück nicht mehr davon schwimmen kann, empfiehlt es sich an Silvester die Eierbiskotten-Glücksfische zu essen. Zu beachten ist hierbei, dass sie von der Flosse zum Kopf gegessen werden sollen.
  • Feuerwerke. Feuerwerke und Knaller haben weltweit aber auch in Österreich eine lange Tradition. Sie dienten ursprünglich zur Abwehr gegen böse Geister und nicht wie heute oft gedacht als Feier- oder Partyzubehör.

Darüber hinaus haben wir uns angesehen, welche Traditionen und -bräuche andere Länder feiern.

  • Brasilien. Die Brasilianer und Brasilianerinnen treffen sich am Silvesterabend meist in weißer Kleidung am Strand. Ein alter Brauch ist es, über die Wellen zu springen. Nach jeder Welle hat man einen Wunsch frei. Durch das Wasser wird die Kleidung gerne mal durchsichtig, die Unterwäsche kommt zum Vorschein. Weiße Unterwäsche steht für Frieden und Reinheit, gelbe Unterwäsche steht für Geldsegen und rote Unterwäsche steht für den Wunsch nach Leidenschaft und Liebesglück.
  • Dänemark. Ganz nach dem Motto „Scherben bringen Glück“ gehört es in Dänemark zu den Neujahrstraditionen, Geschirr vor die Haustüre geliebter Menschen zu werfen. Umso mehr Scherben vor der Haustüre liegen, umso mehr Glück hat man.
  • Spanien/Mexiko. Kurz vor Mitternacht werden 12 Trauben verspeist. Das soll Glück bringen und mit jeder Traube kann man sich etwas fürs nächste Jahr wünschen.
  • Kanada. In Kanada ist es üblich, sich kopfüber ins kalte Wasser zu stürzen. Dies soll abhärten und Gesundheit für das neue Jahr bringen.
  • Türkei. In der Türkei ist es ein Silvesterbrauch, Granatäpfel vom Balkon zu werfen. Hierbei gilt: Umso stärker die Frucht aufplatzt, desto erfolgreicher wird das neue Jahr.
  • Buenos Aires. Um sich von alten Lasten zu befreien, werden alte Unterlagen geschreddert und aus dem Fenster geworfen. Die Papierschnipsel verwandeln die Metropole in ein vermeintliches Winterparadies.
  • Griechenland. In Griechenland backt man Münz-Brot. Wer beim Essen auf eine Münze beißt, darf diese behalten.
  • USA. Eine Neujahrstradition in den USA ist der „nothing goes out“ -Brauch. Hier darf an Silvester nichts das Haus verlassen, auch nicht der volle Müllsack. Wer sich nicht daran hält, wird im neuen Jahr von Unglück und Pech verfolgt.